Leitbild

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Unsere Wurzeln
Die Gründung der Aidshilfe Wuppertal (AHW) im März 1987 erfolgte in einer Zeit, als der gesellschaftliche Umgang mit Aids geprägt war von Hysterie, Angst und Ausgrenzung der Betroffenen. Die GründerInnen der AHW sahen eine Notwendigkeit darin, Menschen­rechte zu verteidigen, über HIV und Aids aufzuklären und für einen menschlichen Umgang mit Menschen mit HIV einzutreten. An der Gründung beteiligt waren schwule Männer, sowie weitere Frauen und Männer mit bürgerrechtlichem Engagement.

Was wir wollen
Unser Ziel ist es, Menschen darin zu unterstützen, selbstbestimmt, verantwortungsvoll und informiert mit HIV und Aids umzugehen und über Risiken Bescheid zu wissen. Wir reden über Sexualität. Wir akzeptieren eine Vielfalt von Lebensweisen und befürworten eine akzeptierende Drogenpolitik. Wir leben einen kultursensiblen Umgang mit Menschen mit Migrationsgeschichte. Wir beraten Menschen, ihre Sexualität zu leben und mit ihrem Bedürfnis nach gesundheitlicher Sicherheit in Einklang zu bringen.
Auf der Grundlage aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse vermitteln wir Realitäten vom Leben mit HIV und Aids. Wir informieren über Entwicklungen der HIV-Therapie und ihren Auswirkungen auf die Lebensqualität von Menschen mit HIV und Aids.
Wir berücksichtigen bei unseren Schwerpunktsetzungen die besonderen Verhältnisse im Einzugsgebiet der Stadt Wuppertal für die von HIV und Aids betroffenen Bevölkerungs­gruppen.

Diese Werte sind uns wichtig
Wir begegnen jedem respektvoll und wertschätzend. Wir gehen ohne Vorurteile auf die Bedürfnisse und Anliegen des Einzelnen ein.
In unserer Arbeit setzen wir auf das verantwortliche Handeln einsichts- und lernfähiger, freier und gleichberechtigter Menschen, die alle ein Recht auf möglichst gutes und gesundes Leben haben. Zugleich aber wissen wir um die Grenzen der Prävention.
Handlungsleitend sind für uns die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ von 1948 und die „Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung" der WHO von 1986.

Selbsthilfe heißt: Aktiv werden!
Menschen mit HIV und Aids haben Kompetenzen und Stärken. Sie brauchen auch Beratung und Unterstützung im Erfahrungsaustausch miteinander. Wir fördern die Vernetzung von Menschen mit HIV als Fundament für eine lebendige Selbsthilfe.
Unter Selbsthilfe verstehen wir, dass sich Menschen für ihre persönlichen Interessen und die Interessen ihrer Gruppe gemeinsam einsetzen. Dafür bieten wir Gesprächsräume, fachliche Beratung und Unterstützung an.

Unser Zeichen für Solidarität: Die Rote Schleife
Solidarität bedeutet eine Kultur des Interesses aneinander und der Hilfsbereitschaft untereinander zu leben. Dies bedeutet, mit Fremdem und Unbekanntem vertraut zu werden und Berührungsängste zu verlieren. Solidarität heißt auch, sich für die Rechte der Menschen mit HIV und Aids, chronisch Kranken und Minderheiten einzusetzen. Die beste Versicherung gegen die vielfältigen Lebensrisiken ist eine solidarische Gemeinschaft.

Für wen wir da sind
Menschen mit HIV und Aids, deren Angehörige und Freunde sowie alle Menschen, die Beratung wünschen oder sich für Integration von und Solidarität mit Menschen mit HIV engagieren wollen, sind herzlich willkommen.
Jede und jeder mit Fragen zu HIV und Aids oder Interesse am Thema ist eingeladen, uns anzusprechen.

Was wir tun

  • Wir arbeiten als Menschen mit HIV und AIDS, Ehrenamtliche und Angestellte zusammen.
  • Wir unterstützen Menschen darin, Eigenverantwortung im Umgang mit HIV zu leben.
  • Wir beraten und unterstützen Menschen, die Informationen, Rat und Hilfe brauchen.
  • Wir bieten Raum für soziale Begegnungen und Aktivitäten.
  • Wir bieten Fortbildungs- und Präventionsveranstaltungen an.
  • Wir reden öffentlich über Sexualität, HIV und Aids.
  • Wir arbeiten und beraten geschlechtsspezifisch.
  • Wir überprüfen und aktualisieren unsere Schwerpunktsetzungen.
  • Wir setzen uns für eine umfassende Teilhabe von Menschen mit HIV und Aids in der Gesellschaft ein.

 Stand: 13.06.2012, verabschiedet durch die Mitgliederversammlung der Aidshilfe Wuppertal