Behandlung von HIV

Eine Mischung von Medikamenten zur Behandlung von HIV liegen auf einem Tisch
© DAH

Früher stand die Medizin HIV und Aids machtlos gegenüber. Das ist heute zum Glück nicht mehr so. Medikamente können die Vermehrung von HIV im Körper verhindern. 

Menschen mit HIV haben heute, dank der Medikamente, die gleiche Lebenserwartung, wie Menschen ohne HIV. Es ist dabei wichtig, rechtzeitig mit der Therapie (auch Kombinationstherapie) zu beginnen. Die Medikamente werden dabei lebenslang und täglich eingenommen.

Leben mit der HIV-Therapie

Viele Menschen mit HIV führen heute dank der HIV-Medikamente ein normales Leben. Im Beruf bedeutet die Infektion keine Einschränkung mehr. 

Probleme entstehen allerdings oft durch Diskriminierung und Ausgrenzung. Oft haben Vorgesetzte und Kolleg*innen Angst davor, sich zu infizieren - obwohl das am Arbeitsplatz nicht möglich ist.

Auch im Privatleben ist für Menschen mit HIV vieles leichter geworden. Sie können, dank der Medikamente, das Virus auch bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr nicht mehr weitergeben. Außerdem ist es ihnen heute möglich, auf natürlichem Wege Kinder zeugen. Ein Infektionsrisiko für die Kinder lässt sich dabei ausschließen.

Je eher mit der Einnahme der Medikamente begonnen wird, desto besser.

Wie funktioniert eine HIV-Therapie?

HIV vermehrt sich im Körper, indem es in bestimmte Zellen eindringt und darin das Kommando übernimmt. Die infizierten Zellen produzieren dann neue HI-Viren.

Die Medikamente verhindern diese Vermehrung. Es gibt mehrere Möglichkeiten, den Vermehrungsprozess zu stoppen:

  • Manche Medikamente verhindern zum Beispiel, dass das Virus in die Zellen eindringt.
  • Andere hindern es daran, in der Zelle das Kommando zu übernehmen.
  • Und wieder andere verhindern, dass eine infizierte Zelle neue Viren freisetzt.

Bei einer HIV-Therapie werden immer mehrere Medikamente gleichzeitig verwendet, die an verschiedenen Punkten ansetzen. So wird sichergestellt, dass HIV sich nicht weiter vermehren kann. Eine solche Behandlung nennt man Kombinationstherapie.

Wenn Menschen mit HIV ihre Medikamente täglich zu ihrer eigenen Gesundheit einnehmen, wir dadurch die Menge des Virus im Blut so weit abgesenkt, dass bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr keine Übertragung mehr möglich ist. DAs nennt man "Schutz durch Therapie".

Nebenwirkungen der HIV-Therapie

Wie die meisten Medikamente können auch die Medikamente gegen HIV unerwünschte Nebenwirkungen haben.

Einige Nebenwirkungen sind zum Beispiel Übelkeit, Durchfall und Kopfschmerzen. Oft treten solche Beschwerden zu Beginn einer Kombinationstherapie auf und gehen vorbei, wenn der Körper sich an die Medikamente gewöhnt hat. Man kann diese Nebenwirkungen mit Medikamenten lindern.

Kein Aids mehr - Dank HIV-Therapie

Von Aids spricht man, wenn bei Menschen mit HIV durch das geschwächte Immunsystem schwerwiegende Krankheiten auftreten. Ihr Immunsystem ist aufgrund der HIV-Infektion nicht mehr in der Lage, bestimmte Viren, Bakterien oder Pilze zu kontrollieren.

Sie erkranken zum Beispiel an bestimmten Formen von Lungenentzündung, an bestimmten Krebsarten oder leiden unter Pilzbefall der Speiseröhre.

Dank der HIV-Therapie kommt Aids in Ländern mit guter medizinischer Versorgung immer seltener vor. Wenn doch, dann liegt es häufig daran, dass die HIV-Infektion spät entdeckt wird und das Immunsystem bereits erheblichen Schaden genommen hat.

Aber auch in diesem Fall kann eine HIV-Therapie den Krankheitsverlauf stoppen. Das Immunsystem kann sich dann meistens bis zu einem gewissen Grade erholen, die genannten Infektionen verschwinden dann wieder.

Aids ist heute also vermeidbar und kann - anders als früher - behandelt werden.